IDS@BKM: Supply Chain-Transparenz in automobilen Versorgungsketten
Auftretende Engpässe können für alle Partner in der Supply Chain signifikante technische und wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen. Eine proaktive Engpasskommunikation und Darstellung erfolgt in der Regel oft zu spät oder ist mit stetig hohem manuellen Aufwand verbunden. Der Use Case »IDS@BKM« liefert einen Beitrag zur Lösung bestehender Hemmnisse im Bedarfs- und Kapazitätsmanagement (BKM) mit gegenseitigem Nutzen. Er schafft eine vertrauenswürdige Umgebung, in der souveräner Datenaustausch schützenswerter Informationen möglich wird. Es wird zu jeder Zeit sichergestellt, dass die übermittelten Informationen durch den Datenempfänger nicht missbräuchlich verwendet und z. B. bei Zuwiderhandlungen juristisch verfolgt werden können. Die Mechanismen sind die zentrale, vertrauensbildende Voraussetzung, damit Unternehmen sich überhaupt dazu bereit erklären, sensible Informationen auszutauschen. Es kann zu jeder Zeit darüber bestimmt werden, welche Daten unter welchen Nutzungsbedingungen geteilt werden. Auf die Einhaltung der Nutzungsbedingungen ist hierbei Verlass.
Schnittstelle auf Basis der International Data Spaces-Architektur
Im Rahmen des Projekts IDS@BKM entwickelt der Fraunhofer CCIT unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST in enger Abstimmung mit den Projektpartnern Volkswagen AG (Automobilhersteller) und thyssenkrupp Presta Ilsenburg GmbH (Lieferant) die gesamte softwarebasierte Infrastruktur – beginnend mit der Konzeption bis hin zur Implementierung. Hierzu nutzen die Partner die Referenzarchitektur des International Data Space (IDS). Es werden prototypische Schnittstellen zwischen IDS-Connectoren und den Operativsystemen beider Unternehmen geschaffen. Die sichere Kommunikation zwischen den IDS-Connectoren ermöglicht den Datenaustausch unter Berücksichtigung der Prämissen Souveränität und Sicherheit.
So wird ein Beitrag zur verbesserten Steuerung der Versorgungskette zwischen den Projektpartnern mit einem erhöhten Maß an Transparenz derselben geleistet. Der Automobilhersteller ist frühzeitig über drohende Engpässe, der Lieferant ist rechtzeitig über mögliche Bedarfsschwankungen informiert. Die kooperative Zusammenarbeit mündet in eine erhöhte Supply Chain Transparenz und bildet den Grundstein für ein modernes Supply Chain Management.